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„Islamismusprävention gemeinsam gestalten“ am 17.11.2017

Der große Andrang von Besuchern aus ganz unterschiedlichen Bereichen, wie Innerer Sicherheit, Schule, Justiz, Sozialarbeit und zivilgesellschaftlichen Organisationen, spricht dafür, dass ein großer Bedarf an Austausch und Information über das Thema Islamismusprävention besteht. Die Veranstaltung mit dem Titel „Islamismusprävention gemeinsam gestalten“ im Alten Rathaus in Hannover diente auch dazu,

„ … die Angebote und Handlungsfelder der Kompetenzstelle einem breiteren Publikum bekannt zu machen, um sie als zentrale Ansprechpartnerin der Islamismusprävention in Niedersachsen weiter zu etablieren …“,

so der Niedersächsische Innenminister Boris Pistorius.

„Eine moderne, ganzheitlich ausgerichtete Sicherheitspolitik ist ohne eine wirkungsvolle Radikalisierungsprävention nicht denkbar“, so der Innenminister weiter.

In ihrer Begrüßungsrede betonte die Vizepräsidentin des Niedersächsischen Verfassungsschutzes, Martina Schaffer, dass sich die Anzahl der Salafisten in Niedersachsen innerhalb von vier Jahren auf etwa 800 mehr als verdoppelt habe. Daher sei eine wirksame und koordinierte Präventionsstrategie neben einer konsequenten Gefahrenabwehr und Strafverfolgung notwendig.

Auch der Präsident des Landeskriminalamtes Niedersachsen, Uwe Kolmey, hob die zentrale Bedeutung der KIP NI als Koordinierungsstelle der Islamismusprävention in Niedersachsen hervor. Angesichts der stark gestiegenen Zahlen sei eine offensive Präventionsarbeit gerade in salafistischen Zentren dringend erforderlich, um Radikalisierungsprozessen bereits frühzeitig zu begegnen. Dabei müssten alle zentralen Akteure eingebunden sein.

Professorin Dr. Susanne Schröter, Leiterin des „Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam“ widmete sich in ihrem Vortrag der Frage, was den Salafismus gerade für Jugendliche und junge Erwachsene so attraktiv macht und wie man der Strategie der Salafisten begegnen könne. Sie sprach in diesem Zusammenhang davon, dass Salafisten genau mit den Sorgen und Nöten der Jugend vertraut seien und diesen somit passgenaue Angebote machen könnten.

In der von Angelika Henkel vom NDR Fernsehen moderierten Podiumsdiskussion tauschten sich Mitglieder der an KIP NI beteiligten Ressorts und Institutionen über die Wege einer gemeinsamen Islamismusprävention für Niedersachsen anhand konkreter Fallbeispiele aus. Diese veranschaulichten, wie die Zusammenarbeit innerhalb der KIP NI in der Praxis funktioniert. Dabei wurde deutlich, dass sich die verschiedenen Bereiche eng vernetzen und jeweils ihre eigenen Kompetenzen in die Arbeit einbringen.

Innenminister Boris Pistorius fasste in seinem Schlusswort die bisher geleistete Arbeit der KIP NI folgendermaßen zusammen:

„Vor über einem Jahr wurde die Kompetenzstelle Islamismusprävention Niedersachsen eingerichtet. In dieser kurzen Zeit hat sich ein lebendiges ressortübergreifendes Netzwerk gebildet, das auf gegenseitigem Vertrauen und Wertschätzung beruht. Das gilt es weiter auszubauen.“

Die Veranstaltungsreihe wird im nächsten Jahr fortgeführt.

 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

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