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Symposium "Extremismus und Jugendkultur"

Am 21. August konnte der Niedersächsische Verfassungsschutz über 160 Gäste zu seinem mittlerweile 15. Symposium im Alten Rathaus in Hannover begrüßen. Die Veranstaltung befasste sich mit der Frage, wie Extremisten jugendkulturelle Elemente und Soziale Medien nutzen, um Jugendliche und junge Erwachsene für ihre Ideologie zu gewinnen. Gefragt wurde zudem nach den präventiven Instrumenten, die genutzt werden können, um solchen Strategien entgegenzuwirken.


Der Niedersächsische Innenminister, Boris Pistorius, betonte in seiner Eröffnungsrede: „Die Bedrohungen durch die verschiedenen Formen des Extremismus und ihr Einfluss auf die Gegenkultur sind vielseitig. Es muss deshalb unser gemeinsames Ziel sein, Jugendliche und junge Erwachsene für diese Gefahren zu sensibilisieren und gegen die schwarz-weiße Weltsicht der Extremisten zu stärken. Das ist eine Aufgabe, die uns alle angeht!“ Der Präsident des Niedersächsischen Verfassungsschutzes, Bernhard Witthaut, stellte fest: "Social-Media-Plattformen verleiten dazu, extremistisches Gedankengut unreflektiert zu übernehmen und so den Grundstein für eine mögliche Radikalisierung zu legen. Gleichgesinnte können sich in ihrem Weltbild gegenseitig bestätigen und anstacheln. Gleichzeitig wechseln die Erscheinungsformen des Extremismus immer rasanter. Wir haben es mit einer Problematik zu tun, in der eine Vielzahl von gesellschaftlichen Verantwortungsträgern gefordert ist!"


In kurzen Vorträgen gaben Michael Kaspar und Paul Dattke, beide Mitarbeiter des Niedersächsischen Verfassungsschutzes, sowie Christian Pfennig vom Brandenburgischen Verfassungsschutz einen Einblick in die Nutzung jugendkultureller Elemente durch Extremisten in den Bereichen Islamismus/Salafismus, Rechts- und Linksextremismus.


Ein besonderes Highlight der Veranstaltung bildete die Prämierung der Sieger des vom Niedersächsischen Verfassungsschutzes in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Kultusministerium ausgeschriebenen Ideenwettbewerbs für Schulen. Dabei präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre jeweiligen Projekte wurden vom Präsidenten des Niedersächsischen Verfassungsschutzes, Bernhard Witthaut, für ihre Leistungen geehrt. Den ersten Platz erhielten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Burgdorf, die ein eigens für den Wettbewerb komponiertes Lied vortrugen. Der zweite Platz ging an die BBS Lingen, der dritte an die Oberschule Lachendorf.


In vier Workshops hatten die Besucher des Symposiums die Möglichkeit, sich tiefer in einzelne Themen einzuarbeiten. Im Workshop „Jugendliche im Fokus von extremistischer Onlinepropaganda“ informierte Fehime Özmen von jugendschutz.net über islamistische Inhalte in Sozialen Medien. Dr. Götz Nordbruch von Ufuq e. V. sprach zum Thema „Identität und Religion in der politischen Bildung und Präventionsarbeit“. Julia von Thoen und Thomas Flocken vom Schauspielkollektiv Lüneburg erarbeiteten gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihres Workshops Chancen und Grenzen von Theater als Methode der Extremismusprävention. Dr. Daniela Kallinich stelle im vierten Workshop die App „KonterBUNT“ vor, mit der Nutzerinnen und Nutzer spielerisch lernen können, mit Stammtischparolen umzugehen.


Das Aussteigerprogramm des Niedersächsischen Verfassungsschutzes „Aktion Neustart“ präsentierte während der Veranstaltung ein neues Video, mit dem insbesondere junge Menschen angesprochen werden sollen, die sich potenziell dem Islamismus/Salafismus zuwenden könnten bzw. sich bereits in der Szene befinden und sich davon lösen möchten.


Das Video und weitere Informationen zur Veranstaltung sind online abrufbar unter: https://www.verfassungsschutz.niedersachsen.de/startseite/aktuelles_service/aktuelle_meldungen/symposium-jugendkultur-und-extremismus-am-21-august-2019-179826.html
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