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KIP NI empfängt "Präventioner“ aus Tower Hamlets

Warum nicht von anderen lernen? Zum Beispiel von den Briten, die über jahrelange Erfahrungen auf dem Gebiet der Extremismusprävention und Deradikalisierung verfügen. Gesagt, getan.

Seit Juni 2017 tauschen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kompetenzstelle Islamismusprävention Niedersachsen (KIP NI) mit ihren britischen Kolleginnen und Kollegen auf Betreiben der britischen Botschaft in Berlin aus. Am 27. Februar stand der Besuch einer Delegation aus London an. "Präventioner" aus Tower Hamlets, einem Brennpunktstadtteil von London, sowie Vertreter der britischen Botschaft waren zu Gast, um sich auf kommunaler Ebene auszutauschen und speziell die Netzwerkbildung sowie Präventionsansätze aus einem kleineren Bereich wie dem o. g. Stadtteil vorzustellen. Der offizielle Teil endete mit einem Besuch der Beratungsstelle beRATen e. V., die die Deradikalisierungsarbeit im Umfeld einer betroffenen Person hier in Niedersachsen durchführt.

Im vergangenen Jahr waren unter anderem Vertreter aus dem britischen Ministerium für Inneres aus London nach Hannover gereist, um sich über die Arbeit der KIP NI zu informieren. 2017 war eine KIP NI-Delegation der Einladung der britischen Botschaft in Berlin gefolgt und ließ sich auf ihrer zweitägigen Stippvisite in London den Umgang mit extremistischen und besonders gefährlichen Straftätern in Hafteinrichtung sowie die Bekämpfung von Radikalisierungstendenzen unter Häftlingen erklären. Dabei stand auch der Besuch eines Hochsicherheitsgefängnisses in Milton Keynes mit dem Projekt der "Separationszentren" auf dem Programm. An diesem Austausch hatten auch Vertreter aus der Justiz, den Landesämtern für Verfassungsschutz und der Polizeien der Länder teilgenommen. Im Mai 2018 war dieselbe Delegation in die britische Botschaft nach Berlin eingeladen, wo der Austausch über Radikalisierung in Haftanstalten vertieft wurde.

Im Kontext des nahenden Brexit ist es den britischen "Präventionern" sehr wichtig, regelmäßigen Kontakt auf verschiedenen Ebenen zu halten und diesen zu verstetigen. "Wir als KIP NI können davon nur profitieren, da die Briten viel Erfahrung mitbringen und es von großem Vorteil sein kann, sich Anregungen und neue Ansätze auf internationaler Ebene einzuholen“, so Dr. Andreas Schwegel, einer der KIP NI-Geschäftsführer. Das nächste Treffen ist für den 13. Juni dieses Jahres geplant. Die Vertreterinnen und Vertreter der KIP NI werden dann Tower Hamlets besuchen.

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